Geschichte

Die heutige Gemeinde Heimenhausen entstand am 1. Januar 2009 aus den Einwohnergemeinden Heimenhausen und Wanzwil, sowie aus der gemischten Gemeinde Röthenbach b.H. In der Neuzeit ist es im Kanton Bern die erste Fusion von drei Gemeinden. Bereits vor der Fusion hatten die Gemeinden eine gemeinsame Gemeindeschreiberei. Nachdem sich zuerst im Jahre 1999 die Verwaltungen von Heimenhausen und Wanzwil zusammengeschlossen haben, kam im Jahre 2003 auch noch Röthenbach dazu.

Die heutige Gemeinde Heimenhausen setzt sich aus drei Ortsteilen zusammen:

Heimenhausen

Welch schöner Name! Er spricht von Heim und Haus; jeder denkt gleich an sein Zuhause. Doch der Schein trügt. Der Ursprung des Namens kommt woanders her. 1986 feierte Heimenhausen – verbunden mit dem Rohbaufest für das neue Wehrdienstgebäude – sein 1100-jähriges Bestehen. Bei einem Tauschhandel zwischen Angehörigen eines in Herzogenbuchsee ansässigen Edelgeschlechts mit dem Kloster St. Gallen anno 886 haben in Madiswil 26 Zeugen unterzeichnet. Einer hiess Heimo. Von ihm oder von einem seiner Vorfahren stammt der Name Heimenhausen. Heimo heisst: Bei den Häusern des Alemannen Heimo. Die Alemannen haben ungefähr um das Jahr 600, von Norden herkommend, den Oberaargau erreicht.

Heimenhausen ist auf drei Seiten von schützendem Wald umgeben. Die drei Tannen im Wappen stehen symbolisch für die drei das Dorf umsäumenden Waldseiten. Nur auf der Westseite ist das Dorf offen. Dort führen Strassen hinaus nach Röthenbach und über Wanzwil unter anderem zur grösseren Nachbargemeinde Herzogenbuchsee.

Röthenbach b. H.

Die Deutung des Namens ist nicht ganz klar. Möglich wäre die Herkunft von der Farbe Rot oder vom keltischen „rod" (= laufen, fliessen). Da unser Bach aber weder rote Steine enthält, noch dessen Fliessgeschwindigkeit besonders bemerkenswert ist, scheinen beiden Deutungen eher unwahrscheinlich. Vielmehr wird sich der Röthenbach seinen Namen von den Rotforellen, „Röteli" genannt, ausgeliehen haben. Diese Fischart kommt in unseren Gewässern sehr zahlreich vor. Zudem wurde „Röteli" oft für „Fisch" allgemein gebraucht, so dass der Röthenbach ganz einfach der „Fischbach" bedeutet haben kann.

Seit wann Röthenbach als Dorf existiert ist nicht bekannt. Gewiss ist allerdings, dass unsere Gegend seit der Mittelsteinzeit (8000-5000 v.Chr.) besiedelt ist. Die nachfolgende Jungsteinzeit hinterliess Spuren von Uferbesiedelungen u.a. am Inkwilersee. Die eigentliche, intensive Besiedelung fand aber erst im 7. und 8. Jahrhundert durch Alemannen statt.

Im Mittelalter befand sich Röthenbach zuerst in zähringischem Besitz. Als 1218 der letzte Zähringer, Herzog Berchtold V., starb, kann das Dorf in Kyburgischen Besitz. Zusammen mit Ober- und Niederönz, Heimenhausen und Wanzwil gehörte es nun zur alten kyburgischen Grundherrschaft und zum Hofgericht Herzogenbuchsee. Bestätigung finden wir im Einkünfterodel des Grafen Hartmann von Kyburg, wo Zinseinkünfte aus „Rötenbach" aufgeführt sind. Namentlich erwähnt wird eine Anna von Röthenbach, welche zum Andenken an ihren verstorbenen Mann, Heinrich von Röthenbach, 1315 eine Zinseinkunft von 7 Schilling an St. Urban stiftete. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts verkauften die Kyburger der Stadt Bern die sogenannte Landgrafschaft Kleinburgund mit Wangen, Aarwangen und Herzogenbuchsee.

Wanzwil

Wer weiter in der Geschichte von Wanzwil zurückblättern will, findet relativ wenige Dokumente. Bekannt ist dank gewissen Erhebungen des kantonalen Staatsarchives, dass unser Dorf 1264 Wanzewille, ab 1356 Wanzwile geheissen hat. Der Name ist römischen Ursprungs. Das „Heidengässchen" von Wanzwil nach Langenthal ist offensichtlich Teil eines Römerweges. Der Ort stand unter zähringischer, später kyburgischer Herrschaft. Er war dem Hofgericht Herzogenbuchsee zugeordnet, wurde im 14. Jahrhundert mehrmals verpfändet und kam 1406 unter bernische Oberhoheit. Nun bildete Wanzwil mit Herzogenbuchsee, Heimenhausen, Röthenbach sowie Nieder- und Oberönz einen Gerichtsbezirk der Landvogtei Wangen.

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